Donnerstag, 10. Oktober 2013

'Ganz schön okay!'

Hej Herzensmenschen (oder vemutlich besser Menschen-meines-Herzens),

die Tage hier unten in Oz sind viel zu kurz und vor allem so ereignisreich, dass man manchmal gar nicht weiß, wo einem gerade der Kopf steht. Es ist schon wieder viel zu viel Zeit nach meiner letzten Meldung vergangen, aber irgendwie ließ es sich erneut nicht anders einrichten.
Genau vor einer Woche sind wir hier in unsere neue Unterkunft gezogen und ich muss sagen, schon allein das war ein Abenteuer für sich:
An sich hatten wir vor unser Gepäck schon am Vorabend in die neue Unterkunft zu bringen, damit uns morgens vor der Arbeit damit keinen Stress machen müssen - aber wer uns kennt, der weiß, dass daraus letztendlich nichts geworden ist. :)
Also bin ich dann um kurz nach 6 aufgestanden und hab mich nach einer kurzen Express-Aufräumrunde mit Sack und Pack in Richtung Campsie aufgemacht. Laut Internet sollte diese Reise ungefähr eine Stunde lang dauern, da aber auf den public transport hier nicht unbedingt Verlass ist, hab ich mit gutem Gewissen mehr als anderthalb Stunden dafür eingeplant. Selbst das hat sich dann jedoch als unausreichend herausgestellt.
Da ich jedoch rechtzeitig auf der Arbeit sein wollte/musste, bin ich schließlich mit etwas Zeitdruck hier in dem Guesthouse angekommen und habe überraschenderweise niemanden vorgefunden. Kein Empfang, keine Schlüssel, kein Raum und vor allem keine Zeit zum Warten. Ich konnte mich noch grob daran erinnern, dass wir Raum 2 gemietet hatten und war folglich mehr als glücklich als ich über eben jenen gestolpert bin und im Schloss sogar einen Schlüssel stecken gesehen habe. Also Zeug rein da und abschließen! Unrealistisch jedoch leider, wenn das Schloss nicht funktioniert. Nachdem ich dann die anderen Räume abgeklappert habe um wenigstens jemanden von unseren Mitbewohnern zu finden, der mir vielleicht helfen kann, bin ich auf einen missmutig dreinblickenden Mittdreißiger gestoßen, der mir desinteressiert zu verstehen gab, dass da scheinbar was kaputt ist. Ach wirklich? :D
Meine Sachen inklusive Laptop und Kamera unverschlossen da rumstehen zu lassen, kam für mich aber auch nicht in Frage, weshalb ich improvisiert mit einem unserer Zahlenschlösser wenigstens einen kleinen Riegel davorzusetzen versucht habe.
Soweit so gut. Der Haken an der Sache war nur letztendlich, dass ich im Eifer des Gefechts, wie Jan mir während der Arbeit per Nachricht zu verstehen gab, wohl den falschen Raum geentert habe und einem anderen Gast somit inklusive Schlüssel die Unterkunft gestohlen hatte. ;)
Long story short ich hab mich entschuldigt und unser richtiger Raum ist auch schöner als der Andere. Nervig ist allerdings, dass wir, da wir oben wohnen, kaum noch WiFi empfangen und bloggen und skypen sich dadurch als relativ komplizierte Geschichten herausstellen.
Ansonsten ist die Unterkunft 'ganz schön okay' - nichts besonderes und ein paar kleine (oder auch größere) Kakerlaken teilen sich das Haus mit uns, aber das Bad ist sauber und es gibt einen Gemeinschaftsraum MIT FERNSEHER haha. Der ist allerdings 24/7 von zwei deutschen Backpackern besetzt, die sich hier eine PS3 gekauft haben und nun abwechselnd GTA5 zocken. Muss eben jeder für sich entscheiden, was er mit seiner Zeit hier unten anfängt.

Am Freitag habe ich dann den Job im Cafe verloren, was sich allerdings schlimmer anhört als es letztendlich war. Die letzten Wochen dort wurde ich vom Boss mehr als schlecht behandelt, so dass sogar einige Kunden gefragt haben, ob alles okay ist und ich innerlich mit der Sache für mich schon abgestempelt hatte.
Ich habe mich dann am Nachmittag mit Arman, dem kitchen guy getroffen, um ihn zu fragen was er von der ganzen Sache hält und erfahren, dass auch ihm nicht immer alle Stunden bezahlt werden und zum Teil schlechtes Essen serviert wird.
Wie dem auch sei, Genugtuung für mich an der Sache ist, dass das Cafe sei ich weg bin total leer ist und Arman zum Beispiel gestern mehr als anderthalb Stunden früher Schluss machen musste als üblich. Bad luck, David.

Das letzte Wochenende war dann hier großes Fest am Hafen angesagt und Samstag gab es ein großes Feuerwerk, welches ich guess what leider verpasst habe, weil ich arbeiten musste. Aber wenigstens Jan konnte sich das Spektakel zusammen mit Max und Sonja angucken und er meint, es war echt unglaublich schön.
Ich hab mich dann abends noch mit ein paar Freunden getroffen (die ich im Cafe kennengelernt habe und die den Platz jetzt auch meiden :D) und ich muss sagen, es ist definitiv ein komisches Gefühl um halb 1 an einem Samstag gebeten zu werden, die Bar zu verlassen, weil sie schließt. Aber so läuft das hier nun mal. Man fängt früh an zu feiern und geht dementsprechend auch früh nach Hause. - An sich gar nicht so dumm, weil man wenigstens den nächsten Tag voll ausnutzen kann.
Man hat mir gesagt, ich hätte nicht die ultimative Australien-Erfahrung gemacht, wenn ich nicht um 3pm mit meinen Freunden losgehe und um 8pm glücklich nach Hause komme. Well, time will tell ;)

Sonntag wollten wir uns eigentlich mit Sonja und Max treffen um ein bisschen über das Fest zu schlendern und uns ein bisschen über das Wohnungsangebot auszutauschen, weil wir überlegen vielleicht zusammenzuziehen um uns etwas in Stadtnähe leisten zu können.
Daraus wurde jedoch nichts und Jan und ich haben letztendlich unseren aller-ersten Shopping-Ausflug hier in Australien gestartet. Ich finde, da wir uns bisher wirklich noch nichts gekauft haben und auch sonst sparsam waren, konnten wir uns das einmal gönnen. Viel mehr Platz haben wir in unseren Rucksäcken ja eh nicht.
Den letzten Tag vom verlängerten Wochenende, weil Montag labor day war, haben wir dann auch wieder ganz kostenlos am Bondi verbracht und waren zum ersten Mal im Meer schwimmen. - Das war bei den Temperaturen jedoch auch unumgänglich.

Auf unserem Weg vom Haus zur train station kommen wir immer an einem Obdachlosen vorbei, der nicht wie üblich um Geld oder Essen bittet, sondern einen tagtäglich mit: BUY ME SOME YOGURTH! anbrüllt.:D
Die spinnen, die Australier! Wenn er wenigstens bitte sagen würde, könnte ich mir vorstellen, dass er aufgrund seines außergewöhnlichen Wunsches sogar Erfolg hätte. Aber so ..

Ich will euch eigentlich gar nicht weiter groß aufhalten, aber fast hätte ich vergessen noch kurz von Jans Job zu erzählen. Also, dass er draußen in Hornsby jetzt als Gärtner arbeitet, habe ich ja schon erzählt, aber  die spannenden Details sind ja erst im Laufe der Woche passiert und davon könnt ihr folglich noch nichts wissen:
Er ist Mitarbeiter in einem kleinen privaten Unternehmen und unterstützt den Chef eben vor allem in vermeintlich kleinen Arbeiten wie Rasentrimmen, Düngen oder Äste sammeln - aber er darf Pick-up fahren und sammelt also gerade seinen ersten richtigen Erfahrungen mit dem Linksverkehr! Außerdem arbeitet er ja außerhalb der Stadt und hat deswegen schon während seiner Lunch-Pause wenige Meter von ihm entfernt die giftige tiger snake vorbeischleichen sehen und wurde beim Beladen des Wagens von seinem Chef schon freundlich darauf aufmerksam gemacht, vielleicht kurz zu warten, bis er die nicht unbedingt so giftig wie große Spinne von der Ladefläche entfernt hat.
Ihr seht, wir kommen langsam an hier im richtigen Australien mit all seinen Viechern und ja, uns gefällt es immer noch!

Für diejenigen, die sich wundern, warum ich zu einer solchen Uhrzeit nicht draußen bin und den Tag genieße (das mache ich gleich) oder nicht wenigstens auf Jobsuche bin, weil ich ja nur noch einen Job habe:
Ich wurde gestern im Restaurant 'befördert'. Fragt mich nicht warum, dass schon in meiner dritten Woche dort passiert, aber die mögen mich da einfach und das bedeutet, ich kann als Supervisor in Zukunft auch Lunch-Schichten übernehmen. Ich muss bis dahin nur fit werden im Umgang mit der Kaffeemaschine und den Telefon-Bestellungen und dachte mir, so lange kann ich meine ersten freien Vormittage seit unserer Ankunft hier auch mal genießen! :)

Fühlt euch gedrückt und geherzt! 
Cheers.


Bondi Beach

 endlich auch im Besitz von 1 l Shampoo-Packungen


 'n bisschen australische Musik gönnen















The Fleet





vorher

nachher














Dienstag, 1. Oktober 2013

Wir haben Post!

Hello, my lovelies!  Bevor ich gleich auch endlich schlafen gehen kann, habe ich mich dazu entschlossen noch ein kurzes Update für euch zu erstellen.
Es ist zwar leider schon wieder ein paar Tage her, aber wir haben endlich unser Paket bekommen! Nachdem unsere Vermieterin von einen Tag auf den anderen plötzlich einen Sinneswandel durchlaufen hat, nicht mehr gut auf uns zu sprechen war und dann komischerweise auch unsere Bankkarten angeblich nie angekommen sind (wir haben aber mittlerweile schon neue beantragt und erhalten), haben wir uns schon Sorgen gemacht, dass wir das Ganze vielleicht gar nicht mehr zu Gesicht bekommen. Aber ich wollte den einen Tag gerade los zur Arbeit gehen und war auch schon etwas spät dran, als ich unten durch die Glastür den Postboten erspäht und in seinen Armen das so ersehnte Dschungelbuch-Päckchen entdeckt habe. Ich glaube ich habe dem bedauernswerten  Mann dann durch mein 'jaaaaa'-Geschreie (der Zalando-Ruf ist nichts dagegen :D) und mein Herumfuchteln einen gehörigen Schrecken eingejagt, aber immerhin konnte ich das Paket noch hochbringen und rechtzeitig den Bus nehmen.
Wir haben uns auf jeden Fall unglaublich darüber gefreut! In diesem Sinne danke an Mama, Papa und natürlich Marek - denn was wäre der Inhalt denn ohne die vorzüglich schmeckende Schokolade :D

Es gibt übrigens noch eine gute Nachricht: Jan hat endlich Arbeit gefunden! Nachdem er sich so lange durch alle möglichen Anzeigen und Läden geschlagen hat, um eine freie Stelle zu bekommen und er nie irgendwas -  noch nicht mal eine Absage - zurückbekommen hat, konnte er sich seit dem Ende der letzten Woche vor Anfragen kaum retten und hatte heute seinen ersten Arbeitstag. Wer ihn da genau angestellt hat, habe ich leider vergessen und da er jetzt jeden morgen um 5:30 raus muss um pünktlich auf der Arbeit zu erscheinen, schläft er natürlich schon, aber es handelt sich um einen gardening job und ist somit genau das, was er sich gewünscht hat!
Und es wird noch besser: zusätzlich hat er eine Stelle am Flughafen im Lager in Aussicht, für die er lediglich noch eine Bestätigung der deutschen Polizei benötigt, die besagt, dass er bisher noch nicht straffällig geworden ist. Wie er heute herausgefunden hat, würde es sich dabei um eine Stelle für Victoria Secret handeln und seine Arbeit würde neben dem Beliefern der Läden auch die Bestandsaufnahme umfassen. Aber mal abwarten, wie sich der Rest entwickelt - einen fulltime Job hat er jetzt schließlich sicher!
Folglich hat sich unsere Planänderung für den längeren Aufenthalt hier in Sydney dadurch schon mal als Glücksgriff herausgestellt, zumal außerdem die eigentliche Idee dahinter - also das Entkommen von den Backpackermassen - völlig schief gelaufen wäre, weil sich gerade momentan jeder zweite Backpacker aufmacht in den Norden Richtung Darwin und Umgebung um dort  nach Farmarbeit zu suchen.

Die letzten Tage waren ansonsten relativ unspektakulär, außer dass wir einige Probleme mit unserem Handyanbieter hatten, da uns beim Aufladen unseres 'specials'  keiner gesagt hat, dass dabei andere Preise gelten als in den normalen Tarifen und uns ein simpler inneraustralischer Anruf 90 ct kostet und für jeden Anruf, den wir annehmen, auch weitere 40 ct anfallen. Somit also kein Wunder, dass nach der ganzen Jobsucherei plötzlich die ersten 50$ Guthaben verschollen sind. Jedenfalls werden wir uns deswegen die kommenden Tage nochmal nach einem anderen Anbieter umgucken, weil 30$ pro Monat und Person für uns einfach zu viel sind, aber erstmal steht ja der Umzug bevor und deswegen heißt es morgen für uns das erste Mal wieder Sachen zusammenpacken und weiter ziehen.
Passenderweise habe ich morgen Abend auch frei und somit genug Zeit um das auch in den Griff zu bekommen. Außerdem tut diese Pause meinen Handgelenken, glaube ich, auch endlich mal ganz gut, denn die haben die letzten Tage ordentlich angefangen zu schmerzen. Ich habe ja schließlich um ehrlich zu sein, keinen blassen Schimmer vom 'richtigen' Kellnern und meine einzige Mission bei der ganzen Sache ist eigentlich die Teller (möglichst ohne sie fallen zu lassen oder was zu verlieren) an die Tische zu bringen. - die Art und Weise dabei war mir eigentlich ziemlich egal - und das scheint sich nun zu rächen.
Vielleicht gucke ich, wenn der restliche Stress sich ein bisschen gelegt hat, mal im Internet nach Kellner Crash-Kursen hier in der Gegend oder versuche das Ganze in learning bei doing zu ändern; aber erstmal abwarten, möglicherweise legt sich das ja auch von selbst wieder.

Ich hab übrigens gestern ein Brainstorming zu der Frage gelesen, welche Dinge das Backpacker-Leben eigentlich ausmachen und dazu gehörte neben dem Klischee-Kram wie selten Waschen zu können, in dreckigen Unterkünften zu schlafen und jeden Tag Nudeln zu essen, auch der Fakt, dass man ständig darüber meckert, wie teuer doch alles ist. Daran müsst ihr euch also scheinbar gewöhnen! :D
In diesem Sinne:
Cheers! und fühlt euch herzlich gedrückt <3









normale Abendbrot - Situation (Essen am Tisch mit Messer und Gabel gibt es nächstes Jahr wieder :D)



100% originale VANS-Hüllen vom Asia Markt

 Cupcakes


'Spiegelmeer'


Hafermilch?


 Marek ! Es gibt wunderbars auch hier :oooo