Donnerstag, 14. November 2013

Who lives sees, but who travels see more.


"Living in a land down under,
where women glow and men plunder.

Can't you hear, can't you hear the thunder?
You better run, you better take cover!"


I said, "Do you speak-a my language?"

He just smiled and gave me a vegemite sandwich.



So Kinder der Sonne (bei euch scheint sie vermutlich weniger momentan?)

es gibt doch tatsächlich endlich wieder ein Lebenszeichen von uns zu vernehmen! Falls ich einigen von euch Unannehmlichkeiten dadurch bereitet haben sollte, dass ich mich während der ganzen bushfire Zeit nicht einmal gemeldet habe, dann möchte ich mich tunlichst dafür entschuldigen. Wenn man hier drüben ist, bekommt man davon ehrlich gesagt gar nicht so viel mit und schon gar nicht in dem Ausmaß wie Katastrophen-Bilder im deutschen Fernsehen gesendet werden! Deswegen habe ich mir da gar nicht so groß den Kopf darüber zerbrochen, bis ich eure sorgenvollen Nachrichten erhalten habe - von daher bitte ich nochmals um Entschuldigung.

Dem Großteil haben wir ja, glaube ich, mittlerweile schon schildern können, dass wir neben einem rauchigen Himmel und 'milchiger' Luft , dem Rauchgestank und winzigen Aschepartikel, die einem auch im CBD ständig in die Augen geflogen sind, wirklich kaum Auswirkungen verspürt haben. Allerdings muss ich zugeben, dass eine von meinen Kolleginnen zum Beispiel eine Sms von der Regierung bekommen hat, dass ihr Haus im gefährdeten Gebiet liegt und einen Abend kam eine Familie ins Restaurant, die evakuiert wurde und deren kleine Töchter lauter Feuerwehr-Männer auf die Papiere gemalt haben. Da muss ich gestehen, ist mir das erste Mal bewusst geworden, dass das real ist und man - einmal betroffen - nichts tun kann, außer abwarten.

Der letzte Post ist jetzt schon über einen Monat her und natürlich habe ich des öfteren mit dem Gedanken gespielt, einfach ein paar Bilder (die wir leider auch nur spärlich schießen :/) hochzuladen, aber ich muss sagen, das bringe ich nicht über's Herz. Wer mich kennt, der weiß, dass ich diese komische ganz-oder-gar-nicht Perfektionismus Angewohnheit habe, die vermutlich eine meiner besten und eine meiner schlechtesten Eigenschaften zusammen ist. Jedenfalls erlaubt die es mir nicht Sachen halbherzig abzuschließen und manchmal hasse ich mich dafür, dass ich es anders nicht gebacken bekomme. So oft stehe ich da und habe eine Liste von Dingen abzuarbeiten und ende damit nur die Hälfte abgeschlossen zu haben, weil der Rest mittlerweile gefühlt verjährt oder nutzlos geworden ist. Genauso geht es mir mit dem bloggen hier auch - wenn ich um 10 Uhr morgens unser Zimmer verlasse und um 11 pm aus dem Restaurant wiederkomme, bleibt leider wenig Zeit für Dinge wie dieses, aber ich hoffe ihr versteht das und freut euch trotzdem oder gerade dann, wenn es endlich Neues zu lesen gibt.
Letztendlich spiegelt das ja auch eine persönliche Seite von mir wieder und ich denke, das ist doch auch Teil des Ganzen - unser oder mein persönliches Australien-Jahr darstellen. Wie genau das dann am Ende aussieht ist ganz sicher individuell.

Wie dem auch sei, ich wollte euch eigentlich lieber von den vergangenen Ereignissen berichten, anstatt eine Selbstanalyse durchzuführen :D von daher versuche ich mal aus allem, was sich ereignet hat die markantesten Storys rauszupicken:
Momentan leben wir wieder in Campsie, aber zwischendurch mussten wir vier Tage in einer anderen Unterkunft verbringen, weil alle Räume hier im Guesthouse belegt waren und ich kann euch versprechen, seit dem haben wir nie wieder ein schlechtes Wort über unsere Unterkunft hier verloren.
Ich war mir ja bewusst, dass wir als Backpacker mit dreckigen Unterkünften zu kämpfen haben werden, aber wenn es dann erstmal so weit ist, bekommt man doch einen kleinen Schock :D Das Problem war nämlich nicht nur der Raum selber, der mich vom ersten Moment an die Jugendarrestanstalt in Lichtenrade erinnert hat, sondern auch die Lage - irgendwo im tiefsten Industriegebiet direkt am Highway und am Flughafen. (Und wir haben uns noch gewundert, warum man Ohropax als Begrüßungsgeschenk bekommt :D)
Der Boden war mit einer circa 5 cm dicken Dreckschicht belegt, die jeden Schritt knirschen lassen hat und aus der man mit etwas Geduld sicher den ein oder anderen interessanten Hinweis auf vorherige Bewohner hätte schließen können, die Ecke direkt hinter der Tür glich einer Art Sperrmüllberg und jedes Mal, wenn ich den Kühlschrank aufgemacht habe (ja, wirklich jedes Mal), kam mir eine liebenswürdige Kakerlake direkt in die Arme gelaufen. Highlight war aber glaube ich die so hoch angepriesene eigene Dusche, die sich  - dem Geruch nach - eher als gemütliches Toiletteneckchen identifizieren ließ. - Mit besten Grüßen vom Hauseigentümer einen halben Meter neben dem Bett platziert. :D
Wenigstens können wir eine Weitere must-have Backpacker- Erfahrung von der Liste streichen und mit ein bisschen Abstand muss ich sagen, ist das eigentlich eine ganz lustige Geschichte ;)

Wenn wir uns am Wochenende irgendwohin aufmachen, dann meistens mit den beiden deutschen Jungs von nebenan und entsprechend noch anderen liebenswerten Gestalten. Allerdings sind wir zeitlich meistens eher eingeschränkt, da selten der Fall ist, dass ich am Wochenende frei habe. Deswegen ließ sich bis auf den Sydney Harbour Nationalpark, einem Ikea Besuch und dem ein oder anderen Tag am Strand oder in der Stadt nicht groß was anderes unternehmen.
Für nächstes Wochenende steht aber vielleicht endlich unser lang ersehnter Camping Ausflug in Planung, denn schließlich muss ja irgendwie mein Geburtstag nachgefeiert werden, wenn sich im Restaurant für Montag doch tatsächlich eine function mit 60-70 Leuten angemeldet hat und ich mich schon gar nicht getraut habe einen freien Tag auch nur in Erwägung zu ziehen.

Den einen Abend hatten wir übrigens eine riesige Spinne im common room und wenn ich sage riesig, dann meine ich auch riesig. Sebastian hatte am selben Abend schon ein etwas größeres Exemplar erledigt gehabt, aber das war im Vergleich zu der riesigen tatsächlich fast süß. :D Marek hatte glücklicherweise perfektes Timing und war via Skype live dabei und konnte die ganze Panik schadenfroh aus sicherem Abstand betrachten und sich dabei den ein oder anderen hilfreichen Kommentar wie 'Tötet sie doch einfach' nicht verkneifen. 'Tötet sie doch einfach.' Lustig - womit denn? :D Dafür reicht nicht mal ein Schuh in Größe 46 und die 65 Cent dm Fliegenklatsche sieht in so einem Moment doch auch eher lächerlich aus. Also blieb uns nichts anderes übrig, als den Rauchmelder mit einem Topf abzudecken und die Spinne mit Deo und Feuerzeug zu vernichten! ;)
(Ich wünschte ich könnte euch das Video dazu zeigen, aber die sind nach dem Hochladen hier auf dem Blog immer total verpixelt :/ )

Ich muss jetzt auch schon fast wieder los zur Arbeit, aber ich hätte doch fast vergessen euch an einer der vermutlich größten Veränderungen hier drüben teilhaben zu lassen:
Wir haben ein Auto! Also bzw Jan hat ein Auto, aber der Reihe nach. Wir haben uns gemeinsam mit den Jungs (die gut Ahnung von allem haben und uns deswegen mehr als nur eine große Hilfe waren - Danke!) auf die Suche nach einem fahrbaren Untersatz gemacht, weil wir nach allen Überlegungen zu dem Schluss gekommen sind, dass es für uns die günstigste Art und Weise ist unsere Reise Anfang nächsten Jahres fortzusetzen.
Die Jungs sind beim zweiten Händler dann auch gleich fündig geworden und haben einen günstigen Ford Falcon ergattert, der ziemlich gut in Schuss ist. Und nach allem hin- und her Gerenne zu Werkstatt, registration office und Versicherungen hat Jan endlich alles geregelt und unser Charlie kann legal gefahren werden. :)
Und ich muss sagen, es fühlt sich gut an, zu wissen, dass wir, wenn uns die Decke hier in Sydney auf den Kopf fallen sollte, die Möglichkeit haben alle unsere Sachen ins Auto reinzuwerfen und dahin zufahren wo die Nase uns hinführt.
Generell sieht es momentan aber eher so aus, als ob wir bis Neujahr hier in Sydney bleiben werden, weil uns jeder eingeredet hat, dass es keinen besseren Ort für diese Zeit des Jahres gibt und ich muss sagen, es ist auch wirklich total schön und nebenbei verdienen wir - da die Saison anfängt - wirklich gutes Geld.
Trotzdem kann ich es kaum erwarten im Januar endlich nach Tasmanien zu gehen und die anderen schönen Ecken Australiens zu entdecken.








Sydney Harbour Nationalpark








Patrick :)


Sebastian :)











zur Verteidigung gegen angreifende Vögel :D














Sculptures and the sea










trübe bushfire Luft





unsere Zelle 


Charlieee <3334657345734





must-have Australien Erfahrung 


2$ hot dogs bei IKEA 


Geburstagspost von der aller besten Familie der Welt !!!! <33

Donnerstag, 10. Oktober 2013

'Ganz schön okay!'

Hej Herzensmenschen (oder vemutlich besser Menschen-meines-Herzens),

die Tage hier unten in Oz sind viel zu kurz und vor allem so ereignisreich, dass man manchmal gar nicht weiß, wo einem gerade der Kopf steht. Es ist schon wieder viel zu viel Zeit nach meiner letzten Meldung vergangen, aber irgendwie ließ es sich erneut nicht anders einrichten.
Genau vor einer Woche sind wir hier in unsere neue Unterkunft gezogen und ich muss sagen, schon allein das war ein Abenteuer für sich:
An sich hatten wir vor unser Gepäck schon am Vorabend in die neue Unterkunft zu bringen, damit uns morgens vor der Arbeit damit keinen Stress machen müssen - aber wer uns kennt, der weiß, dass daraus letztendlich nichts geworden ist. :)
Also bin ich dann um kurz nach 6 aufgestanden und hab mich nach einer kurzen Express-Aufräumrunde mit Sack und Pack in Richtung Campsie aufgemacht. Laut Internet sollte diese Reise ungefähr eine Stunde lang dauern, da aber auf den public transport hier nicht unbedingt Verlass ist, hab ich mit gutem Gewissen mehr als anderthalb Stunden dafür eingeplant. Selbst das hat sich dann jedoch als unausreichend herausgestellt.
Da ich jedoch rechtzeitig auf der Arbeit sein wollte/musste, bin ich schließlich mit etwas Zeitdruck hier in dem Guesthouse angekommen und habe überraschenderweise niemanden vorgefunden. Kein Empfang, keine Schlüssel, kein Raum und vor allem keine Zeit zum Warten. Ich konnte mich noch grob daran erinnern, dass wir Raum 2 gemietet hatten und war folglich mehr als glücklich als ich über eben jenen gestolpert bin und im Schloss sogar einen Schlüssel stecken gesehen habe. Also Zeug rein da und abschließen! Unrealistisch jedoch leider, wenn das Schloss nicht funktioniert. Nachdem ich dann die anderen Räume abgeklappert habe um wenigstens jemanden von unseren Mitbewohnern zu finden, der mir vielleicht helfen kann, bin ich auf einen missmutig dreinblickenden Mittdreißiger gestoßen, der mir desinteressiert zu verstehen gab, dass da scheinbar was kaputt ist. Ach wirklich? :D
Meine Sachen inklusive Laptop und Kamera unverschlossen da rumstehen zu lassen, kam für mich aber auch nicht in Frage, weshalb ich improvisiert mit einem unserer Zahlenschlösser wenigstens einen kleinen Riegel davorzusetzen versucht habe.
Soweit so gut. Der Haken an der Sache war nur letztendlich, dass ich im Eifer des Gefechts, wie Jan mir während der Arbeit per Nachricht zu verstehen gab, wohl den falschen Raum geentert habe und einem anderen Gast somit inklusive Schlüssel die Unterkunft gestohlen hatte. ;)
Long story short ich hab mich entschuldigt und unser richtiger Raum ist auch schöner als der Andere. Nervig ist allerdings, dass wir, da wir oben wohnen, kaum noch WiFi empfangen und bloggen und skypen sich dadurch als relativ komplizierte Geschichten herausstellen.
Ansonsten ist die Unterkunft 'ganz schön okay' - nichts besonderes und ein paar kleine (oder auch größere) Kakerlaken teilen sich das Haus mit uns, aber das Bad ist sauber und es gibt einen Gemeinschaftsraum MIT FERNSEHER haha. Der ist allerdings 24/7 von zwei deutschen Backpackern besetzt, die sich hier eine PS3 gekauft haben und nun abwechselnd GTA5 zocken. Muss eben jeder für sich entscheiden, was er mit seiner Zeit hier unten anfängt.

Am Freitag habe ich dann den Job im Cafe verloren, was sich allerdings schlimmer anhört als es letztendlich war. Die letzten Wochen dort wurde ich vom Boss mehr als schlecht behandelt, so dass sogar einige Kunden gefragt haben, ob alles okay ist und ich innerlich mit der Sache für mich schon abgestempelt hatte.
Ich habe mich dann am Nachmittag mit Arman, dem kitchen guy getroffen, um ihn zu fragen was er von der ganzen Sache hält und erfahren, dass auch ihm nicht immer alle Stunden bezahlt werden und zum Teil schlechtes Essen serviert wird.
Wie dem auch sei, Genugtuung für mich an der Sache ist, dass das Cafe sei ich weg bin total leer ist und Arman zum Beispiel gestern mehr als anderthalb Stunden früher Schluss machen musste als üblich. Bad luck, David.

Das letzte Wochenende war dann hier großes Fest am Hafen angesagt und Samstag gab es ein großes Feuerwerk, welches ich guess what leider verpasst habe, weil ich arbeiten musste. Aber wenigstens Jan konnte sich das Spektakel zusammen mit Max und Sonja angucken und er meint, es war echt unglaublich schön.
Ich hab mich dann abends noch mit ein paar Freunden getroffen (die ich im Cafe kennengelernt habe und die den Platz jetzt auch meiden :D) und ich muss sagen, es ist definitiv ein komisches Gefühl um halb 1 an einem Samstag gebeten zu werden, die Bar zu verlassen, weil sie schließt. Aber so läuft das hier nun mal. Man fängt früh an zu feiern und geht dementsprechend auch früh nach Hause. - An sich gar nicht so dumm, weil man wenigstens den nächsten Tag voll ausnutzen kann.
Man hat mir gesagt, ich hätte nicht die ultimative Australien-Erfahrung gemacht, wenn ich nicht um 3pm mit meinen Freunden losgehe und um 8pm glücklich nach Hause komme. Well, time will tell ;)

Sonntag wollten wir uns eigentlich mit Sonja und Max treffen um ein bisschen über das Fest zu schlendern und uns ein bisschen über das Wohnungsangebot auszutauschen, weil wir überlegen vielleicht zusammenzuziehen um uns etwas in Stadtnähe leisten zu können.
Daraus wurde jedoch nichts und Jan und ich haben letztendlich unseren aller-ersten Shopping-Ausflug hier in Australien gestartet. Ich finde, da wir uns bisher wirklich noch nichts gekauft haben und auch sonst sparsam waren, konnten wir uns das einmal gönnen. Viel mehr Platz haben wir in unseren Rucksäcken ja eh nicht.
Den letzten Tag vom verlängerten Wochenende, weil Montag labor day war, haben wir dann auch wieder ganz kostenlos am Bondi verbracht und waren zum ersten Mal im Meer schwimmen. - Das war bei den Temperaturen jedoch auch unumgänglich.

Auf unserem Weg vom Haus zur train station kommen wir immer an einem Obdachlosen vorbei, der nicht wie üblich um Geld oder Essen bittet, sondern einen tagtäglich mit: BUY ME SOME YOGURTH! anbrüllt.:D
Die spinnen, die Australier! Wenn er wenigstens bitte sagen würde, könnte ich mir vorstellen, dass er aufgrund seines außergewöhnlichen Wunsches sogar Erfolg hätte. Aber so ..

Ich will euch eigentlich gar nicht weiter groß aufhalten, aber fast hätte ich vergessen noch kurz von Jans Job zu erzählen. Also, dass er draußen in Hornsby jetzt als Gärtner arbeitet, habe ich ja schon erzählt, aber  die spannenden Details sind ja erst im Laufe der Woche passiert und davon könnt ihr folglich noch nichts wissen:
Er ist Mitarbeiter in einem kleinen privaten Unternehmen und unterstützt den Chef eben vor allem in vermeintlich kleinen Arbeiten wie Rasentrimmen, Düngen oder Äste sammeln - aber er darf Pick-up fahren und sammelt also gerade seinen ersten richtigen Erfahrungen mit dem Linksverkehr! Außerdem arbeitet er ja außerhalb der Stadt und hat deswegen schon während seiner Lunch-Pause wenige Meter von ihm entfernt die giftige tiger snake vorbeischleichen sehen und wurde beim Beladen des Wagens von seinem Chef schon freundlich darauf aufmerksam gemacht, vielleicht kurz zu warten, bis er die nicht unbedingt so giftig wie große Spinne von der Ladefläche entfernt hat.
Ihr seht, wir kommen langsam an hier im richtigen Australien mit all seinen Viechern und ja, uns gefällt es immer noch!

Für diejenigen, die sich wundern, warum ich zu einer solchen Uhrzeit nicht draußen bin und den Tag genieße (das mache ich gleich) oder nicht wenigstens auf Jobsuche bin, weil ich ja nur noch einen Job habe:
Ich wurde gestern im Restaurant 'befördert'. Fragt mich nicht warum, dass schon in meiner dritten Woche dort passiert, aber die mögen mich da einfach und das bedeutet, ich kann als Supervisor in Zukunft auch Lunch-Schichten übernehmen. Ich muss bis dahin nur fit werden im Umgang mit der Kaffeemaschine und den Telefon-Bestellungen und dachte mir, so lange kann ich meine ersten freien Vormittage seit unserer Ankunft hier auch mal genießen! :)

Fühlt euch gedrückt und geherzt! 
Cheers.


Bondi Beach

 endlich auch im Besitz von 1 l Shampoo-Packungen


 'n bisschen australische Musik gönnen















The Fleet





vorher

nachher














Dienstag, 1. Oktober 2013

Wir haben Post!

Hello, my lovelies!  Bevor ich gleich auch endlich schlafen gehen kann, habe ich mich dazu entschlossen noch ein kurzes Update für euch zu erstellen.
Es ist zwar leider schon wieder ein paar Tage her, aber wir haben endlich unser Paket bekommen! Nachdem unsere Vermieterin von einen Tag auf den anderen plötzlich einen Sinneswandel durchlaufen hat, nicht mehr gut auf uns zu sprechen war und dann komischerweise auch unsere Bankkarten angeblich nie angekommen sind (wir haben aber mittlerweile schon neue beantragt und erhalten), haben wir uns schon Sorgen gemacht, dass wir das Ganze vielleicht gar nicht mehr zu Gesicht bekommen. Aber ich wollte den einen Tag gerade los zur Arbeit gehen und war auch schon etwas spät dran, als ich unten durch die Glastür den Postboten erspäht und in seinen Armen das so ersehnte Dschungelbuch-Päckchen entdeckt habe. Ich glaube ich habe dem bedauernswerten  Mann dann durch mein 'jaaaaa'-Geschreie (der Zalando-Ruf ist nichts dagegen :D) und mein Herumfuchteln einen gehörigen Schrecken eingejagt, aber immerhin konnte ich das Paket noch hochbringen und rechtzeitig den Bus nehmen.
Wir haben uns auf jeden Fall unglaublich darüber gefreut! In diesem Sinne danke an Mama, Papa und natürlich Marek - denn was wäre der Inhalt denn ohne die vorzüglich schmeckende Schokolade :D

Es gibt übrigens noch eine gute Nachricht: Jan hat endlich Arbeit gefunden! Nachdem er sich so lange durch alle möglichen Anzeigen und Läden geschlagen hat, um eine freie Stelle zu bekommen und er nie irgendwas -  noch nicht mal eine Absage - zurückbekommen hat, konnte er sich seit dem Ende der letzten Woche vor Anfragen kaum retten und hatte heute seinen ersten Arbeitstag. Wer ihn da genau angestellt hat, habe ich leider vergessen und da er jetzt jeden morgen um 5:30 raus muss um pünktlich auf der Arbeit zu erscheinen, schläft er natürlich schon, aber es handelt sich um einen gardening job und ist somit genau das, was er sich gewünscht hat!
Und es wird noch besser: zusätzlich hat er eine Stelle am Flughafen im Lager in Aussicht, für die er lediglich noch eine Bestätigung der deutschen Polizei benötigt, die besagt, dass er bisher noch nicht straffällig geworden ist. Wie er heute herausgefunden hat, würde es sich dabei um eine Stelle für Victoria Secret handeln und seine Arbeit würde neben dem Beliefern der Läden auch die Bestandsaufnahme umfassen. Aber mal abwarten, wie sich der Rest entwickelt - einen fulltime Job hat er jetzt schließlich sicher!
Folglich hat sich unsere Planänderung für den längeren Aufenthalt hier in Sydney dadurch schon mal als Glücksgriff herausgestellt, zumal außerdem die eigentliche Idee dahinter - also das Entkommen von den Backpackermassen - völlig schief gelaufen wäre, weil sich gerade momentan jeder zweite Backpacker aufmacht in den Norden Richtung Darwin und Umgebung um dort  nach Farmarbeit zu suchen.

Die letzten Tage waren ansonsten relativ unspektakulär, außer dass wir einige Probleme mit unserem Handyanbieter hatten, da uns beim Aufladen unseres 'specials'  keiner gesagt hat, dass dabei andere Preise gelten als in den normalen Tarifen und uns ein simpler inneraustralischer Anruf 90 ct kostet und für jeden Anruf, den wir annehmen, auch weitere 40 ct anfallen. Somit also kein Wunder, dass nach der ganzen Jobsucherei plötzlich die ersten 50$ Guthaben verschollen sind. Jedenfalls werden wir uns deswegen die kommenden Tage nochmal nach einem anderen Anbieter umgucken, weil 30$ pro Monat und Person für uns einfach zu viel sind, aber erstmal steht ja der Umzug bevor und deswegen heißt es morgen für uns das erste Mal wieder Sachen zusammenpacken und weiter ziehen.
Passenderweise habe ich morgen Abend auch frei und somit genug Zeit um das auch in den Griff zu bekommen. Außerdem tut diese Pause meinen Handgelenken, glaube ich, auch endlich mal ganz gut, denn die haben die letzten Tage ordentlich angefangen zu schmerzen. Ich habe ja schließlich um ehrlich zu sein, keinen blassen Schimmer vom 'richtigen' Kellnern und meine einzige Mission bei der ganzen Sache ist eigentlich die Teller (möglichst ohne sie fallen zu lassen oder was zu verlieren) an die Tische zu bringen. - die Art und Weise dabei war mir eigentlich ziemlich egal - und das scheint sich nun zu rächen.
Vielleicht gucke ich, wenn der restliche Stress sich ein bisschen gelegt hat, mal im Internet nach Kellner Crash-Kursen hier in der Gegend oder versuche das Ganze in learning bei doing zu ändern; aber erstmal abwarten, möglicherweise legt sich das ja auch von selbst wieder.

Ich hab übrigens gestern ein Brainstorming zu der Frage gelesen, welche Dinge das Backpacker-Leben eigentlich ausmachen und dazu gehörte neben dem Klischee-Kram wie selten Waschen zu können, in dreckigen Unterkünften zu schlafen und jeden Tag Nudeln zu essen, auch der Fakt, dass man ständig darüber meckert, wie teuer doch alles ist. Daran müsst ihr euch also scheinbar gewöhnen! :D
In diesem Sinne:
Cheers! und fühlt euch herzlich gedrückt <3









normale Abendbrot - Situation (Essen am Tisch mit Messer und Gabel gibt es nächstes Jahr wieder :D)



100% originale VANS-Hüllen vom Asia Markt

 Cupcakes


'Spiegelmeer'


Hafermilch?


 Marek ! Es gibt wunderbars auch hier :oooo





Donnerstag, 26. September 2013

time flies.

Holy shit! Verzeiht mir bitte diesen Ausdruck, aber gerade ist mir erst richtig bewusst geworden, dass ich seit mehr als anderthalb Woche nichts von mir habe hören lassen. Also ich wusste, dass ich es die letzten Abende nicht mehr geschafft habe, aber so lange? Die Zeit rennt einfach!
Das wichtigste vorab: Wir leben noch und es geht uns gut. :D

Dann muss ich jetzt scheinbar versuchen, alle Ereignisse der letzten Woche so verkürzt zusammenzufassen, dass ihr nicht einschlaft bevor ihr mit dem  Lesen fertig werdet.

Da ich ja nicht mal mehr vom letzten Wochenende berichtet habe, fange ich dort mal am besten an, damit das Ganze wenigstens eine chronologische Reihenfolge bekommt und ihr nicht total verwirrt seid:
Letzten Samstag haben wir uns, aufgrund des mittelmäßigen Wetters dazu entschlossen gehabt unseren Ausflug in den Taronga Zoo zu unternehmen. Ich muss zugeben, zu Hause war ich schon ewig nicht mehr im Zoo und würde es vermutlich auch nicht unbedingt nachholen wollen, aber weil Taronga hier in Sydney eben doch eine der Attraktionen ist und wir außerdem endlich mal all die gefährlichen Tiere sehen wollten, war das nochmal was anderes. Und ich muss sagen: es hat sich definitiv gelohnt!
Mal abgesehen davon, dass der Preis für die Fähre, die man nehmen muss um überhaupt zum Zoogelände zu kommen, unmenschlich hoch und auch der Eintrittspreis utopisch war, haben wir, bei mehr Sonnenschein als erwartet, einen wunderschönen Tag verbracht  und konnten durch Känguru-Gehege laufen und bis auf wenige Schritte entfernt die so unendlich süßen Koalas bewundern.
Bevor ich euch jetzt allerdings weiter mit den ganzen Tieren auf den Senkel gehe, hänge ich lieber am Ende die Fotos an und spring rüber zum Sonntag.

Sonntag konnten wir endlich wieder Museen besuchen, weil sich das unter der Woche für uns nicht lohnt, wenn die Ausstellungen um 5pm schließen und ich um 3:30pm erst Schluss habe.
Eigentlich hatten wir uns zuerst das Australian Museum vorgenommen, aber durch leichte 'Ortfindungsschwierigkeiten' sind wir letztendlich am Museum of Sydney angekommen, was aber insofern nicht so schlimm war, als dass wir uns dieses eh noch angucken wollten.
Also sind wir rein und obwohl die Ausstellungsfläche nicht wirklich groß war, haben wir etliche Stunden darin verbracht! Klingt vielleicht unverständlich, aber die Anfänge dieser Stadt sind einfach unglaublich interessant und auch die Sonderausstellung 52 suburbs around the world  hat uns längere Zeit festgehalten; weil sie die Eindrücke einer Autorin verarbeitet hat, die einmal um die Welt gereist ist, um so viele Städte, Menschen und Traditionen kennen zu lernen wie nur möglich und es eben unglaublich interessant war mal zu erfahren wie zum Beispiel unsere Heimat Berlin auf jemanden wirkt, der fremd ist.
Wie dem auch sei, auf jeden Fall hatten wir danach noch Zeit und haben uns durch das Justice and Police Museum geschlagen, was in der alten Wachstation der Wasserpolizei untergebracht ist und vor allem in vielen Bildern aus alten Polizeiakten vergessene, ungeklärte oder spannende Verbrechergeschichten aus vergangenen Zeiten aufarbeitet und auch auf die gerichtsmedizinische Entwicklung (jippih :D) eingeht.

Montag sollte dann eigentlich Jans Bewerbungsgespräch stattfinden, aber die haben sich ganz spontan eine Stunde vor Beginn dazu entschieden, das auf den nächsten Tag zu verlegen - folglich hatte er frei und hat sich deswegen von Hotel zu Hotel zu Restaurant und Kino durchgeschlagen und überall nach ausstehenden Jobs erkundigt. Problem an der Sache war nur, dass es ausgerechnet an diesem Tag in Strömen geregnet hat und ich schon allein von dem Weg zur Arbeit so nass geworden bin, wie als wenn ich mit Klamotten geduscht hätte. Also haben wir uns so schnell wie möglich auf den Weg nach Hause gemacht und dort eigentlich nur noch für Jans Interview am nächsten Tag geübt.
Das hat sich dann jedoch leider als etwas anders herausgestellt, als es ihm verkauft wurde und anstatt der angekündigten 15 Personen waren mehr als 35 Leute da, die sich für die ausstehenden 7 Positionen beworben haben. Letztendlich haben dann nur die, die fast fehlerloses englisch sprechen konnten, den Job bekommen; aber wenigstens hat Jan einige nette Gestalten kennen gelernt von denen ein paar genau die selbe Situation besetzen, wie er selber gerade auch und mit denen er sich austauschen konnte. Mit einem von diesen Jungen und seiner Freundin haben wir uns dann heute auch nochmal getroffen und werden vermutlich ab nächster Woche die Unterkunft beziehen, in der die beiden gerade wohnen.

Das ist nämlich unter anderem einer der Gründe, warum ich es leider nicht geschafft habe, diesen Blog hier aktuell zu halten: ab Mitte nächster Woche müssen wir unser Zimmer hier verlassen und um dann nicht obdachlos zu sein und eine günstige Alternative zum Hostel zu finden, mussten wir so einige Stunden mit Internet-Recherche verbringen.
Zum Anderen, und ich würde fast sagen vor allem, lag das aber daran, dass ich durch pures Glück noch einen Kellner-Job für das Wochenende und die Abende unter der Woche gefunden habe. Das heißt nun aber, dass ich bis auf die ungefähr zwei Stunden, die zwischen meinen Schichten liegen, keine große Freizeit unter der Woche habe und abends einfach nur todmüde ins Bett falle.
Nach dem kurzen Vorstellungsgespräch am Dienstag, habe ich auch erstmal noch mit mir gehadert, ob ich den Job tatsächlich übernehmen möchte, weil das Restaurant schon eher fine-dining ist und ich nach zwei Stunden Training total fertig und überfordert nach draußen gestürmt bin; aber mittlerweile bin ich unglaublich glücklich damit, weil das Team aus 5 Mädchen besteht, die alle herzensgut sind und auf die ich mich schon jeden Morgen aufs Neue freue. (Auch wenn ich mit Erschrecken feststellen musste, dass ich mit einigem Abstand das Nesthäkchen bin :D)
Leider hat uns Sylvia Anfang dieser Woche verlassen müssen,  weil sie zurück nach Brasilien geht, aber ich kann mit Bestimmtheit sagen, selten einen Menschen so schnell ins Herz geschlossen zu haben!
Praktisch an dieser Arbeit ist aber auch vor allem, dass ich mir jeden Abend mit Schichtende etwas aus der Menükarte aussuchen darf und das als Dinner mit nach Hause bekomme. Folglich genießen wir jetzt jeden Abend Pizza oder Pasta und geben außer für Milch und Mineralwasser kaum noch Geld für Verpflegung aus.

Weil ich somit momentan zwei feste Jobs habe und Jan demnächst vielleicht im Schuhladen als Verkäufer oder an der Kinokasse anfangen kann, haben wir uns dazu entschlossen, den Flug nach Darwin erstmal zu skippen und zu versuchen hier erstmal etwas anzusparen, so dass wir eventuell kommende Engpässe überstehen können, ohne groß die Ersparnisse zu strapazieren.
Dazu kommt, dass man momentan ständig über scamming-Fälle im Bereich Landwirtschaft und Farmarbeit stößt, bei denen Backpacker abgezogen oder ausgebeutet wurden und wir deswegen mit unserer Teilnahme an der Ernte lieber warten wollen, bis wir ausreichend Feedback darüber sammeln konnten, um zu entscheiden, welche Farmen seriös sind. Man darf schließlich nicht vergessen, dass diese nicht direkt in Stadtnähe zu finden sind, sondern man erstmal einige hundert Kilometer Strecke bewältigen muss, um dorthin zu gelangen. Und dann herauszufinden, dass man einem Schwindel aufgesessen ist, wäre unglaublich ärgerlich.

Im Grunde ist im Rest der Woche außer viel Arbeit, zwei Zahltagen, die die allgemeine Stimmungen erheitert haben, und vier Folgen The Bachelor Australia die wir uns gegönnt haben, nicht mehr viel passiert, außer dass wir unseren Vitaminhaushalt durch etwas Obst mal wieder auf Vordermann bringen wollten und uns die AUD $ 9 Weintrauben aufgrund des Preises dann doch eher im Hals stecken geblieben sind.

Heute wurde es dann allerdings auf der Arbeit im Cafè (im Restaurant hatte ich heute meinen ersten Tag off) recht interessant, weil kurz vor dem Ende meiner Schicht eine Hygiene-Inspektion durchgeführt wurde. Zuerst hatte ich den Typen eigentlich für den Postboten gehalten, der täglich neue Getränke, Lebensmittel oder Reinigungsdinge liefert, aber als mein Chef, David, irgendwie hektische Gesichtsszüge bekam, hab ich begonnen der Sache mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Es war nämlich für mich ganz angenehm, ihn mal in der 'Bring-Position' zu sehen - vielleicht ist er ja nach dieser Lektion die nächsten Tage im Lunch-Stress etwas freundlicher zu mir. :D
Mir ist nämlich schon die letzten Wochen aufgefallen, dass dort einige Dinge mit der Sauberkeit vielleicht nicht ganz so exakt ausgeführt werden, wie sie vielleicht sollten.
Ich bin ja generell schon kein so großer Freund von den Stofflappen, die wieder und wieder zur Reinigung benutzt werden, weil die einfach nach einmaliger Nutzung nicht wieder richtig sauber werden. Schlimmer ist jedoch, wenn die außer von mir von keinem ausgewaschen werden und die Lappen für den Juicer auch für den Friteusenbereich und  die Tische draußen benutzt werden. Deshalb bin ich zum Abwischen auf paper towells umgestiegen, wofür ich bisher eher kritische Blicke kassiert habe, was sich ,nachdem der Inspekteur genau das verlangt hat, hoffentlich ändern wird.
Wie dem auch sei, jedenfalls habe ich David heute unbewusst dadurch, dass ich die Lebensmittel im Kühlschrank immer in Frischhaltefolie wickel, alles was mit Milch in Berührung gekommen ist immer mit heißen Wasser abwasche und glaube ich als einzige die vorgeschriebene Handseife benutze, ziemlich den Hintern gerettet, denn das waren die einzigen Dinge, die positiv vermerkt wurden nd da er zur high risk Stufe gehört, darf er sich keine großen Fehltritte erlauben.
Vielleicht kommt mir das ja irgendwann zu Gute.

So, nachdem ich euch jetzt endlich wieder auf den neuesten Stand gebracht habe, möchte ich nur noch anmerken, dass ich versuchen werde, wieder öfter von mir hören zu lassen. - Für ein paar kurze Updates unter der Woche ist schließlich immer Zeit.
Ich wollte nur keine halben Sachen machen und euch davor versichern, dass ich nicht weniger an euch denke oder weniger Zeit hierein investieren möchte, wenn ihr plötzlich nur noch Kurzmeldungen von mir erhaltet, sondern dass es lediglich an Zeitmangel liegt.
Anyway..

hugs & kisses and especially love from the other end of the world.





























































Na Opa, vielleicht erkennst du da ja was :)



Justice and Police Museum







Bondi!